Vertrauen aufbauen – hilfreiche Tipps aus der Paartherapie

Wie kann man Vertrauen wieder aufbauen?

In einer Paartherapie äußern Paare regelmäßig den Wunsch nach mehr Vertrauen in ihrer Beziehung. In diesem Text gehe ich auf verschiedene Zusammenhänge bezüglich der Vertrauensbildung in Partnerschaften ein. In einer Paartherapie online Sitzung vermittel ich dieses Verständnis für Vertrauen. Es geht dabei u. a. um diese Fragen: Was ist für Vertrauen notwendig? Wie lange dauert es am Vertrauen zu arbeiten? Am Ende sind es aber immer die Paare selbst, die im Miteinander Vertrauen neu schaffen können. Einige wichtige Aspekte werden nachfolgend erläutert.

Erste Anzeichen von Vertrauensverlust

Die ersten Anzeichen nimmt man wahr. Mal ehrlich, eigentlich hat man den Vertrauensverlust wahrgenommen – aber ernstgenommen hat man den dennoch nicht, Man hat ihn eher als Täuschung abgetan oder eben als eine Laune. Die ersten Auflösungserscheinungen der Beziehung werden verdrängt. Wir übersehen diese ersten Zeichen, weil sie doch so gar nicht zu unserem Verständnis von uns passen: Das kann doch gar nicht sein, versuchen wir uns zu beruhigen.

Vertrauen wieder aufbauen - zwei Hände, die sich berühren

Anfangs glaubt man an eine Phase der Beziehung, die wieder vorübergeht. Das nennt man Hoffnung. Auch diese Hoffnung kann sich später als eine Täuschung herausstellen. Wie kann es sein, dass wir diese Zeichen übersehen? In Paartherapie online Terminen ist das regelmäßig eine der Fragen, die Klienten sich stellen.

Vertrauen zu entwickeln ist eine Herausforderung

Wie kann man Vertrauen wieder aufbauen? Viele Paare fragen sich, wie man verlorenes Vertrauen wieder neu entstehen lassen kann: Lässt sich unsere Beziehung reparieren? Finden wir uns wieder? Kommen wir aus dem ganzen Schlamassel wieder heraus? Wir möchten als Paar wieder so harmonieren wie am Anfang.

Vertrauen entsteht nicht mal ebenso, Sie wissen das. Vertrauen entsteht auf längere Sicht hin. Es gibt verschiedene Säulen, die zusammen für Vertrauen in Beziehungen stehen:

Was ist Vertrauen?

Beständigkeit und Verlässlichkeit

Menschen in Partnerschaften brauchen jemanden an ihrer Seite, der für etwas steht. Einmal so und ein anderes Mal ganz anders, das ist damit nicht gemeint.
Wenn jemand für etwas steht, dann kann ich einschätzen, was ich von ihm erwarten kann und was nicht: Er ist mir vertraut und das verbindet uns.

Beispiel: Frank ist überrascht. Warum macht sie das jetzt so. Ich kenne sie so nicht. Normalerweise tickt sie doch ganz anders.

Das alles sind Fragen von jemandem, der durch das Verhalten seiner Partnerin sehr verunsichert ist. Auch wenn wir den konkreten Anlass nicht kennen, so ist doch klar, dass seine Partnerin den Rollenerwartungen nicht entspricht. Zur einer Klärung hilft hier auch die Arbeit mit den Lebensentwürfen beider Partner mit systemischen Methoden. Die Frage ist hier: Was kann ich von meiner Partnerin oder meinem Partner erwarten? Ist meine Erwartung zu hoch?

Offenheit in Beziehungen
Vertrauen kann man verlieren. Wenn das so ist, dann kann man auch Vertrauen wiedergewinnen und die Beziehung stärken.

Vertrauen braucht Offenheit. Gespräche über Verletzungen und Vertrauensbruch erscheinen erst einmal schwierig. Mit der Unterstützung eines Paartherapeuten lässt sich ein guter Rahmen für ein solches Gespräch schaffen. Begleitet durch einen Paartherapeuten kann eine gute und offene Gesprächsatmosphäre und Kommunikation herbeigeführt werden, wenn Sie wollen in Hamburg. Paartherapie kann gerade für schwierige Themen der richtige Ort sein. Manche Paare sehen das als Chance. Sie sprechen über emotionale Bedürfnisse. Dann sind sie auf einem guten Weg. Dann können sie mehr und mehr zu einem selbstgewählten Leben finden. Vorgehen: Ich selbst mache hin und wieder eine kurze Pause. Diese Momente sind wichtig, denn ich gebe Ihnen dann Erklärungen darüber, was ich gerade mache und warum ich das tue. Das Ergebnis dieser Arbeitsweise ist Verstehen und die Schaffung von einem konfliktfreieren Raum. Das wird als positiv erlebt: Wir können uns in der Krise begegnen ohne Streit.

Sicherheit erfahren in der Partnerschaft
Sicherheit zu erfahren in einer Beziehung ist ein Bedürfnis. Das Erleben an Sicherheit ist eine Voraussetzung für Zufriedenheit in der Beziehung. Es ist auch die Aufgabe einer Paarberatung diese Zusammenhänge herauszustellen und deutlich zu machen. Das wichtig, weil das häufig nicht verstanden wird: Was brauche ich in unserer Beziehung! Was brauchst Du in unserer Beziehung!
Mit mehr Vertrauen in der Beziehung stellt sich das Erleben von Sicherheit mehr und mehr wieder ein.

Wie es zum Vertrauensbruch kommt

Vertrauensverlust – Wie Verletzungen entstehen und wie sie aufrecht erhalten werden
Es sind viele Situationen denkbar, die zu Verletzungen und Enttäuschung in der Partnerschaft führen: Vertrauensbruch durch Fremdgehen, Affären, Eifersucht und andauernde Lügen. Manchmal ist es auch einfach wiederholtes unsensibles Kommunikationsverhalten. Letzteres entsteht häufig durch Überlastungen im Beruf oder sonstigem Alltagsgeschehen. All diese Dinge führen zu Schuldgefühlen. Das macht es nicht leichter, über diese emotionalen Themen in Kommunikation zu gehen. Die Auswirkungen davon sind Verlustangst, Distanz und Krise. Verlustangst in Partnerschaften entsteht dort, wo Sicherheit immer mehr verloren geht. Distanz ist meist ein Schutz gegen weitere Verletzungen und Kränkungen.

Wie lässt sich Vertrauen nicht wieder aufbauen

Nicht funktionierende Gegenmaßnahmen – Kontrolle führt nicht zu mehr Vertrauen

Kontrolle reicht nicht aus, um Sicherheit zu erleben. Kontrolle ist das Gegenteil von Vertrauen. Überall dort, wo das Vertrauen wegfällt in einer Krise, entsteht das Interesse an Kontrolle. Das ist verständlich und menschlich. Zu einer Kontrollsucht kommt es dann, wenn es der Beziehung nicht gutgeht.
Dadurch erreicht man keine Verbundenheit zum Partner. Kontrollverhalten schafft eher Abwehr und Beziehungsüberdruss. Selbst wenn man dabei gute Absichten hatte, entsteht dadurch noch mehr Distanz, anstatt mehr Beziehungsfreude. Kontrollsucht und Streit führen auf Dauer zu einer Trennung.

Beispiel:
Frederike: Wir können nicht darüber reden. Wenn wir es tun, dann wird es emotional. Das allein ändert aber nichts. Ich habe zwar kein gutes Gefühl damit, aber ich kontrolliere die emails und die Gesprächsdaten. Was soll ich sonst anderes tun bei all den Lügen? Vielleicht erfahre ich etwas. Das ist nicht ganz in Ordnung, aber mehr auch nicht. Wir streiten jetzt schon über mein Verhalten. Jetzt werde ich schon als Grund für eine bevorstehende Trennung definiert. Der dreht doch alles um.

Vertrauen aufbauen – Tipps aus der Paartherapie

1, Ein offenes Gespräch führen – mit alten Verletzungen aufräumen in einer Paartherapie

Über alte Verletzungen, Enttäuschungen, und Vertrauensbruch kann man reden lernen – auch über Fremdgehen. Viele Paare scheuen die Kommunikation über alte Konflikte, um diese auszuräumen. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass das Miteinander-Besprechen von Konflikten die Beziehung gefährdet. Anstelle zu mehr Vertrauen führten diese Gespräche mit dem Partnerin oder dem Partner bisher eher zu mehr Unruhe in der Beziehung. Das ist nicht ungewöhnlich.

Beispiel: Belinda ist getroffen. Jetzt probiere ich einmal das anzusprechen, was bei uns schiefläuft und schon redet er kein Wort mehr mit mir. Ich will doch nur endlich mal sagen, was mir gerade fehlt. Einige Zeit später denkt sie: Ich habe wirklich probiert meine Gefühle deutlich zu machen und doch sind meine Worte manchmal verletzend. Immer wieder eskalieren unsere Gespräche, obwohl wir das nicht wollen. Ich wollte doch bloß unsere Beziehung retten.

2. In einer Paartherapie Online und Eheberatung Vertrauen wieder aufbauen

Deshalb ist es gut sich im Rahmen einer Paartherapie Online und Paarberatung Online beim Besprechen alter Verletzungen und Kränkungen anleiten zu lassen. Die Begleitung verläuft dabei in mehreren Schritten. Die Veränderung der emotionalen Kommunikation mit systemischen Methoden ist der erste Schritt für eine gelingende Wiedergutmachung. Danach geht es um weitere Themen wie z. B. Verlässlichkeit und Vereinbarungen. Dem folgen weitere Themen, die insgesamt helfen Schuld und Schuldgefühle auszuräumen und zu beenden. Solange diese Themen mitschwingen oder immer mal wieder anklingen, bleibt es problematisch.

Das hört sich allerdings leichter an als es ist. Ich habe schon oft von Paaren gehört: „Das haben wir schon allein probiert, aber immer wieder glitten wir ab in destruktive Kommunikationsmuster und gegenseitige Verletzungen.“

Beim Besprechen der Themen einer Beziehung geht es nicht darum, ein Problem weg zu kommunizieren. Es geht um viel mehr. Es geht darum, die Beziehung wieder lebendig werden zu lassen.

Anleitung mit systemischen Methoden der Paartherapie Online

Unter Anleitung eines Paartherapeuten mit Methoden aus der systemischen Beratung und Therapie machen Sie wieder erste Erfahrungen, dass das Sich-Mitteilen gelingen kann. Es entstehen wieder Momente der Ruhe und Freiräume von Destruktivität. Das sind erste Momente in denen Sie aus dem Ping-Pong-Spiel der gegenseitigen Anklagen aussteigen. Das fühlt sich dann wieder gut an. Das ist Paarberatung.

Der Erfolg einer Paarberatung braucht den Einsatzwillen und Übernahme von Verantwortung vom jeweiligen Paar: Alles ist möglich mit den Klienten, aber nichts geht ohne sie.

3. Über alte Verletzungen zu sprechen und dadurch einen Neubeginn ermöglichen

Kommunikation ist nicht gleich Kommunikation. Über Verletzungen und Vertrauensbrüchen kann man reden lernen. Da diese Themen mit derart vielen Emotionen verbunden sind, empfehle ich das innerhalb einer Paartherapie zu tun. Der Paartherapeut bereitet solche Gespräche gut vor. Während dieser Gespräche passt er auf, dass weitere gegenseitige Verletzungen vermieden werden. Das ist dann die Voraussetzung für den Neubeginn. Ohne das lassen sich diese Emotionen nicht ausräumen. Verdrängen alleine verändert noch nicht die geschaffenen Fakten bzw. das angehäufte Misstrauen. Zum heilen der entstandenen Wunden gehört viel. Beide sollten für die Anlässe Verantwortung übernehmen. Dadurch gibt man dem Partner ein Zeichen: Du, ich stehe dazu und ich stehe zu dir.

Veränderung braucht beide

Diese Zeichen brauchen aber beide. Deshalb ist die Haltung, dass der Partner es richten soll, nicht ausreichend: Du musst etwa für uns tun. Veränderung braucht beide.

Dadurch wird letztendlich deutlich, dass der Partner kein Gegner ist, sondern jemand, der auch selbst einmal verletzt wurde – wann auch immer das gewesen sein mag. Diese Einsicht ist das, was man damit meint, wenn man davon spricht, dass Wunden heilen.

Beispiel: Klaus versteht die vorherigen Reaktionen seiner Frau Corinna. Da wir uns wieder mehr zuhören, bekommen wir mehr voneinander mit. Ich habe es zwar vorher öfter gehört, worum es Corinna ging. Aber erst jetzt habe ich es realisiert und verstanden. Vielleicht hilft mir, dass sie weniger aufbrausend ist.

4. Worte finden

Einer Verletzung Worte geben
Über Enttäuschung und Vertrauensbruch, z. B fremdgehen und Lügen, zu sprechen ist am Anfang schwierig und ungewohnt.
Beispiel: Tanja ist sehr aufgeregt. In der Paartherapie geht es heute um alte Verletzungen: Das Thema haben wir noch nie miteinander besprochen. Eigentlich haben wir dieses Thema aus dem Alltag immer bewusst ausgeklammert. Wir haben es umschifft, so wie es eben ging. Aber in Streitsituationen kam dann wieder alles anders. Dann brach immer alles aus mir heraus. Manchmal tat mir das hinterher Leid. Aber wohin soll ich sonst damit?

Sie denkt: Beim Paartherapeuten können wir darüber reden, das finde ich gut. Andererseits macht es mich auch traurig. Ich bin dankbar für diese Unterstützung.

Worte sind nicht gleich Worte – Kommunikation in der Paarberatung
Einer Verletzung Worte geben kann sehr unterschiedlich sein: Die Reaktion auf eine alte Wunde zeigt sich mit emotionalen Worten. Diese Worte können wieder verletzen und dem anderen wehtun.

Wenn andererseits Offenheit und Mut zusammenkommen, dann tun die Worte dem anderen nicht mehr weh…
Diese Möglichkeit wird in einer Paarberatung bereitgestellt.

5. Wir Beide – Verantwortung übernehmen

Vertrauen aufbauen braucht Zeit und den Einsatz von beiden
„Wir wollen Vertrauen aufbauen und unsere Liebe heilen.“ Das höre ich immer wieder, wenn Paare in die Paarberatung kommen. Ich glaube, dass vielen dabei nicht bewusst ist, wie viel Arbeit das braucht. Ob es nun um eine Liebesbeziehung oder eine Familie geht, Vertrauen schaffen braucht Zeit. Das geht auch nur gemeinsam. Du musst dich verändern, damit es uns wieder besser geht, so denken viele. Aber das hat noch niemanden weitergeholfen in einer Krise.

6. Geduld mit dem Partner

Jetzt gilt Geduld zu haben und den Partner Zeit lassen. Das Wiederherstellen von Vertrauen in der Partnerschaft braucht Zeit. Eine Wunde durch fremdgehen geht nicht einfach vorüber. Auch der Partner braucht Zeit. Den Partner unter Druck setzen hilft jetzt nicht. Jetzt hilft Offenheit und Geduld. Andererseits hilft auch Verständnis für den Partner und seinen Verletzungsreaktionen.
Beispiel:
Harald findet: Ständig ist sie aufbrausend. Ich möchte endlich mal Ruhe. Das sie das nicht endlich Mal versteht. Natürlich habe ich dafür gesorgt, dass jetzt alles so ist. Da weiß ich, aber ich brauche auch mal Ruhe. Ich will nicht ständig darüber reden.
Später denkt er: Ich glaube, dass ich Geduld mit ihr haben muss, in dieser Krise. Nur Geduld hilft jetzt, habe ich mal gelesen. Mich jetzt zurückziehen, das hilft keinem und führt nicht zu einem guten Ende.

7. Vertrauen schenken

„Damit Vertrauen wieder neu entstehen kann, dafür braucht es Dich.“

Die / Der erste sein, die / der Vertrauen gibt. Nicht mehr diejenige / derjenige sein, die / der Vertrauen erwartet.

Nach einem Vertrauensbruch fällt es beiden Partnern schwer, auf den anderen zuzugehen. Der eine Partner hat Schuldgefühle und der andere zieht sich zurück oder macht andauernd Vorwürfe. Ich glaube, dass es nach einiger Zeit (und einigen Gesprächen) einfacher wird, wenn beide verantwortungsbewusst der Beziehung helfen. Wenn bei beiden die Einsicht und die Bereitschaft vorhanden ist, sich dem anderen wieder zu öffnen, dann wird es automatisch leichter. Noch besser geht es, wenn man selbst den ersten Schritt dafür macht.
Die Psychologie und die Soziologie beschäftigen sich schon immer mit der Frage, wie man zwischenmenschliche bzw. partnerschaftliche Konflikte und Krisen lösen kann. Effektive Lösungen laufen immer darauf hinaus, dass beide Partner etwas dazu beitragen. Beide können eine Brücke bauen für den anderen.

Beispiel:
Bertha denkt: Soll er doch kommen. Er hat uns doch alles eingebrockt. Ja, er soll es richten. Wenn er wieder anruft, dann gehe ich wieder nicht ran. Er soll einfach ein bisschen schmoren, nach all den Lügen. Dass tut ihm jetzt ganz gut. Wann hat er eigentlich zuletzt angerufen? Ich gucke mal auf mein Handy.

8. Verstehen

Verstehen und gemeinsam besprechen, wie es eigentlich zum Vertrauensbruch gekommen ist: Was hat den Partnern gefehlt? Wo wurde den emotionalen Bedürfnissen nicht entsprochen?
Mit einem Verständnis für die Vorgeschichte von Vertrauensbruch bessere Bedingungen für beide schaffen, um damit die Grundlage für Vertrauensbildung erst zu ermöglichen.

Was meinen Sie: Wann ist der richtige Moment für eine Paartherapie oder Eheberatung? Schreiben Sie gerne einen Kommentar.

Dieser Blog mit psychologischen Aufsätzen aus der Welt der Psychologie und der Sexualtherapie soll Fragen stellen und Antworten geben. Ich unterstütze Paare als Dipl.-Psychologe und Heilpraktiker mit Paartherapie und Paarberatung online. Außerdem biete ich die psychologische Trennungsberatung an. Eine Paartherapie können Sie auch direkt vor Ort in Praxis Hamburg buchen.

Wenn Sie über Ihre Beziehung sprechen möchten: Rufen Sie mich gerne an für eine Terminvereinbarung unter 040 89000561. Oder schreiben Sie einfach: info@paartherapie-hamburg-mh.de

Falls Sie Fragen zu diesem Thema haben: Kontaktformular.

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